Was ist registrierende Leistungsmessung (RLM)?
Die registrierende Leistungsmessung, kurz RLM, ist ein Messverfahren, bei dem ein spezieller Zähler , ein RLM Zähler, die Stromleistung in kurzen, festgelegten Zeitintervallen erfasst und aufzeichnet. Die Leistung wird dann anschließend mit den Benutzerstunden multipliziert, um den Verbrauch zu errechnen. Das Gegenstück zum RLM Zähler ist der SLP Zähler. Dieser erfasst keinen Zeitstempel, sodass der Verbrauch nicht genau zugeordnet werden kann, sondern lediglich festgestellt wird, dass was verbraucht wurde. Mit einem RLM Zähler können Gewerbe- und Industriekunden ihr Vebrauchsverhalten detailliert dokumentieren, insbesondere Lastspitzen und Schwankungen im Strombedarf. Diese präzisen Daten ermöglichen eine genaue Übersicht und gezielte Steuerung des Energieverbrauchs, was gerade Gewerbe- und Industriekunden mit hohen Strombedarf wichtig ist, um Kosten zu senken und die Energieeffizienz zu steigern.
Inhalt
RLM vs. SLP: Zwei Verfahren im Vergleich
Grundsächlich man zwischen zwei Messverfahren: die registrierende Leistungsmessung und das Standardlastprofil. Beide Verfahren messen die Stromleistung bzw. den Stromverbrauch auf unterschiedliche Weise und unterschiedliche Gruppen, die wir dir jetzt erklären.
RLM: Registrierende Leistungsmessung)
RLM steht für Registrierende Leistungsmessung und ist ein Verfahren, bei dem der Verbrauch von Kunden mit einem Jahresverbrauch von über 100.000 kWh Strom und über 1.500.000 kWh Gas gemessen und aufgezeichnet wird. Auch Kunden mit wiederkehrenden, hohen Lastspitzen werden mit RLM gemessen. RLM Zähler messen den Stromverbrauch in regelmäßigen und von der Bundesregierung festgelegten Abständen. Die Messperioden sind für Strom auf 15 Minuten und für Gas auf 60 Minuten festgelegt. Durch diese Abschnitte entstehen Lastprofile, die den genauen zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs über den Tag, die Woche oder das Jahr abbilden. Die gesammelten Daten, auch Lastgang bzw. Jahreslastgang (über einem Jahr) genannt, werden an den Netzbetreiber übermittelt. Die Übermittlung wird entweder über die Stromleitung oder Online realisiert.
Eine genaue Definition von Lastgängen ist in §12 der Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV) definiert.
SLP: (Standardlastprofil):
SLP steht für Standardlastprofil und ist ein Messverfahren, das in Haushalten und kleinen Gewerbekunden mit einem Jahresverbrauch von bis zu 100.000 kWh für Strom und bis zu 1.500.000 kWh für Gas eingesetzt wird. Ein SLP Zähler misst den Verbrauch zwar auch permanent, jedoch wird kein Zeitstempel erfasst und der gezählte Verbrauch muss manuell abgelesen werden um den Verbrauch in einem bestimmten Zeitraum zu ermitteln (z.B. Jahresablesung). Das hat zur Folge, dass der Verbrauch über die Stunden des Tages verteilt wird und keine stündlichen Preise auf exakte Verbrauchsmengen angewendet werden können. Stattdessen wird das SLP Profil (z.B. H0) zugrunde gelegt. Dieses gibt an, in welchen Stunden du (z.B. Haushaltskunde) deinen Strom wohl verbraucht hast. Auch wenn keine detaillierten Verbrauchsdaten vorliegen, ermöglicht diese Messmethode eine einfache und vor allem kostengünstigere Abrechnung zu herkömmlichen Zählern.
Ist ein RLM Zähler Pflicht?
Ein RLM Zähler ist für Unternehmen mit einem Jahresstromverbrauch von mehr als 100.000 kWh und/oder einem Gasverbrauch von mehr als 1.500.000 kWh gesetzlich vorgeschrieben. Außerdem muss eine Ausspeiseleistung von über 500 kW bestehen. Laut der Stromnetzverordnung und der Gasnetzverordnung müssen solche Unternehmen mit einem registrierenden Zähler ausgestattet werden, um ihren Verbrauch genau zu messen und die Daten regelmäßig an den Netzbetreiber zu übermitteln.
Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, die nicht so viel verbrauchen, ist der Nutzung eines RLM Zählers nicht Pflicht. Diese können sich jedoch freiwillig einen RLM Zähler zulegen, um von flexiblen Tarifen und einer besseren Kostenkontrolle zu profitieren. KMU können ansonsten einen SLP Zähler verwenden, der eine einfachere und kostengünstigere Lösung zur Erfassung des Stromverbrauchs bietet.
Merkmal | SLP-Zähler (Standard-Lastprofil) | RLM-Zähler (Registrierende Leistungsmessung) |
---|---|---|
Jahresverbrauch Strom | Bis 100.000 kWh | Ab 100.000 kWh |
Jahresverbrauch Gas | Bis 1.500.000 kWh | Ab 1.500.000 kWh |
Einsatzgebiet | Haushalte und kleine Betriebe | Größere Betriebe und Industrie |
Messverfahren | Analoge Zähler, keine Lastgangmessung | Messung des Mittelwerts der Leistung in Intervallen |
Messintervall | Keine kontinuierliche Messung | Strom: alle 15 Minuten; Gas: alle 60 Minuten |
Datenübermittlung | Keine aktuelle Übermittlung, Zählerstand wird jährlich abgelesen | Kontinuierliche Übermittlung der Leistungswerte |
Abrechnung | Einmal jährlich, basierend auf tatsächlichem Jahresverbrauch | Monatliche Abrechnung mit genauen Verbrauchsdaten |
Genauigkeit | Weniger präzise, basiert auf Schätzungen und Standardprofilen | Sehr genau, basiert auf tatsächlichen Messwerten |
Abschlagszahlungen | Basieren auf Schätzungen, werden nach Jahresabrechnung angepasst | Basieren auf monatlich ermittelten Verbrauchsdaten |
Notwendigkeit der Jahresablesung | Ja, einmal jährlich | Nein, entfällt durch kontinuierliche Messung |
Was sind die Vorteile von RLM-Zählern?
1. Exakte Verbrauchserfassung:
RLM-Zähler messen den Stromverbrauch in festen Zeitintervallen, in der Regel alle 15 Minuten. Diese präzise Erfassung führt zu einem detaillierten Lastprofil, das den genauen zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs dokumentiert. Unternehmen können so ihre Verbrauchsmuster genau nachvollziehen und identifizieren, wann und wo sie besonders viel Energie verbrauchen. Dies ermöglicht eine bessere Planung und Steuerung des Energiebedarfs.
2. Transparente Abrechnung
Dadurch, dass bei RLM-Zählern die Abrechnung auf Basis deiner tatsächlichen Verbrauchsdaten und Lastspitzen erfolgt, sind Kostenverteilung wesentlich transparenter und gerechter. Kunden zahlen also genau für das, was sie verbrauchen und nicht für geschätzte Werte.
3. Einsparungspotential
Unternehmen können durch die detaillierte Analyse der Lastprofile ineffiziente Verbrauchsmuster erkennen. Dadurch können sie Maßnahmen zur Optimierung des Energieverbrauchs durchführen. Langfristig führen diese Maßnahmen zu einer besseren Energieeffizienz und zu geringeren Kosten.
4. Fernlesbarkeit
RLM Zähler übertragen die Verbrauchsmuster Daten automatisch und regelmäßig an den Netzbetreiber. Dadurch sind sie fernlesbar und es ist keine manuelle Ablesung vor Ort nötig. Gleichzeitig können Unternehmen schneller auf Verbrauchsänderungen reagieren und Ihr Energiemanagement optimieren, weil sie die vom Zähler gesammelten Daten schneller auswerten können.
Vorteile von RLM-Zählern für Stromanbieter und Netzbetreiber
RLM Zähler bringen nicht nur Vorteile für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch erhebliche Vorteile, sondern auch für Stromanbieter und Netzbetreiber.
Stromanbieter können ihr Strom effizienter einkaufen, weil die RLM Zähler nicht nur dabei helfen den Energiebedarf genauer zu berechnen, sondern auch bei der Anpassung der Beschaffungsstrategie. Mit einen RLM Zähler können Stromanbieter außerdem ihren Kunden Dienstleistungen wie Verbrauchanalysen oder Echtzeit-Überwachungen anbieten, wodurch die Kundenzufriedenheit verbessert werden kann.
Netzbetreiber können mithilfe von RLM Zählern genauere Analysen von Netzüberlastungen und Lastspitzen durchführen was zur besseren Steuerung und Stabilisierung des Stromnetzes führt. Durch die Erfassung des Lastgangs können Netzbetreiber außerdem spezifische Netzentgelte anbieten, die oft günstiger sind als bei Standardlastprofilen.
Wieviel kostet ein RLM Zähler?
Die Kosten für einen RLM Zähler können je nach Region, Anbieter und individuellen Anforderungen variieren. Im Allgemeinen liegen die Anschaffungskosten für einen RLM Zähler, inklusive der Installation und Inbetriebnahme, im drei- bis vierstelligen Bereich. Diese Kosten hängen vor allem von der Komplexität der Installation, den technischen Anforderungen und dem Standort des Unternehmens ab. In städtischen Gebieten oder bei komplexeren Installationen kann der Preis etwas höher ausfallen.
Zusätzlich zu den einmaligen Anschaffungskosten können auch monatliche Gebühren für den Betrieb des Zählers, die Übertragung der Daten und die Wartung anfallen. Diese monatlichen Kosten variieren je nach Messstellenbetreiber und können im zweistelligen Bereich liegen. Es ist wichtig, sich vorab bei den jeweiligen Anbietern oder Messstellenbetreibern zu informieren, um eine genauere Kostenschätzung zu erhalten.
RLM Zähler und Smart Meter
Viele verwechseln RLM Zähler mit intelligenten Messsystemen, auch Smart Meter genannt. Dies auch nicht ohne Grund, denn beide Zähler sind relativ ähnlich: beide haben ein Kommunikationsmodul, mit dem sie die gesammelten Daten regelmäßig an den Netzbetreiber weiterleiten können. Der Unterschied bei den Zählern liegt darin, dass unterschiedliche Gruppen diese aktuell verwenden. RLM-Zähler werden insbesondere von Unternehmen mit einem hohen Jahresstromverbrauch von über 100.000 kWh genutzt. Sie liefern, wie schon erwähnt, genaue Verbrauchsdaten, die für eine präzisere Abrechnung, das Lastmanagement und die Netzsteuerung genutzt werden. Smart Meter hingegen werden von einem breiteren Kundenkreis genutzt, insbesondere von Kunden mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 6.000 und 100.000 kWh und §14a EnWG oder einer Stromerzeugung bis 25 kW. Diese Zähler schaffen mehr Transparenz und Kontrolle der Endverbraucher und unterstützen intelligente Steuerungen, wie z.B. intelligente Hausgeräte. Während RLM-Zähler also vor allem auf Genauigkeit und Abrechnung bei großen Verbrauchern ausgelegt sind, stehen bei Smart Metern die Interaktivität und die Förderung der Energieeffizienz im Vordergrund.
Ausblick: Die Zukunft von RLM und SLP Zählern
In den nächsten Jahren plant die Bundesregierung bis 2032 Smart Meter für alle Stromverbraucher verpflichtend zu machen. Das heißt, dass RLM und SLP Zähler bis 2032 schrittweise ersetzt werden. Dieses Gesetz wurde am 12. Mai 2023 vom Bundesrat verabschiedet. Seit 2025 besteht bereits eine Pflicht zum Umstieg auf Smart Meter für Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch von über 6.000 kWh. Für kleine Verbraucher ist der Einbau aktuell noch freiwillig. Die Einführung von Smart Metern soll die Digitalisierung der Energiewende vorantreiben und eine effizientere Steuerung der Stromnetze ermöglichen.
Mehr Informationen zu diesem Thema findest in unserem Artikel zum Thema Smart Meter
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Was sind die wichtigsten Fragen zu RLM Zählern?
RLM und SLP sind zwei unterschiedliche Verfahren zur Messung von Strom und Gas in einem Haushalt. RLM steht für “registrierende Leistungsmessung” und wird hauptsächlich für Verbraucher, die über 100.000 kWh an Strom und 1.500.000 kWh an Gas im Jahr verbrauchen, genutzt. SLP hingegen steht für „Standardlastprofil“ und wird für Verbraucher eingesetzt, die weniger als 100.000 kWh verbrauchen.
RLM Kunde ist man ab einem Jahresstromverbrauch von 100.000 kWh und Jahresgasverbrauch von 1,5 Millionen kWh. Ab da kann der Verteilnetzbetreiber einen RLM Zähler verpflichtend machen. Außerdem muss 2x im Jahr in 2 unterschiedlichen Monaten eine Spitze von 30 kW erreicht werden, um auch als RLM bilanziert zu werden.
Die Kosten für einen RLM Zähler variieren je nach Anbieter. Die Stadt oder Region in der du lebst und wie viel Energie du im Jahr verbrauchst, sind auch Faktoren, die den Preis beeinflussen. In der Regel liegen die Kosten im drei bis vierstelligen Bereich.
RLM wird auf Basis deiner tatsächlichen Verbrauchsdaten abgerechnet. Diese wird in 15 Minuten Intervallen (bei Strom) und alle 60 Minuten (bei Gas) gemessen und täglich an den Netzbetreiber weitergeleitet. Die gesammelten Daten werden dann anschließend als Grundlage für die monatliche Abrechnung.
RLM Zähler haben für Unternehmen viele Vorteile. RLM Zähler bieten eine genauere und transparentere Abrechnung basierend auf einer exakten Verbrauchserfassung. Außerdem helfen sie Unternehmen, Kosten zu sparen, indem sie Verbrauchsdaten analysieren und Einsparpotenziale identifizieren.
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